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Neben dem verbalen Befund wird für Ihre Vorsorgeuntersuchung ein sogenannter Mammographie-Score ähnlich einer Benotung erhoben. Der Mammographie-Score ist an die amerikanische BI-RADS-Klassifikation des American College of Radiology angelehnt.

Warum wird ein Mammographie-Score erhoben?

Verbale Befunde können missverständlich abgefasst sein oder falsch verstanden werden, ein Score hingegen ist eindeutig. Diese Eindeutigkeit ist für die Doppelbefundung ebenso unerlässlich wie für die Qualitätskontrolle des Früherkennungsprogramms, sowie für Vergleiche mit anderen Ländern und Gesundheitsstatistiken, die so wesentlich aussagekräftiger formuliert werden können.

Der Mammographie-Score wird zusammen mit dem Dichtegrad der Brust an die Screening-Datenbank des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms weitergeleitet.

Sollte während Ihrer Vorsorgeuntersuchung auch ein Ultraschall durchgeführt worden sein, wird ein Gesamtscore über die Mammographie und den Ultraschall vergeben, wobei in der Regel der jeweils höhere Score zur Anwendung gelangt.

Was bedeutet der Mammographie-Score?

Es werden insgesamt 7 Kategorien unterschieden (SC 0 bis SC 6). Die Scores 0 und 6 sind Spezialfälle, die üblicherweise nicht im Rahmen der Früherkennung vergeben werden.

Score
  • Ihre Brustuntersuchung ist völlig unauffällig
  • In Ihrer Brustuntersuchung finden sich Veränderungen, die mit Sicherheit gutartig sind
    Gutartige Veränderungen findet man sehr häufig in der Brustuntersuchung, meistens handelt es sich um Zysten, Lymphknoten, oder Verkalkungen in der Haut oder im Fettgewebe. Für Sie sind diese Veränderungen üblicherweise bedeutungslos. Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, und können gelegentlich vorallem vor der Regel Beschwerden bereiten. Sie können bisweilen sehr groß werden, und dann als tastbarer Knoten imponieren.
  • Es zeigen sich Veränderungen, die wahrscheinlich gutartig sind, aber kurzfristig kontrolliert werden sollten
    Damit sind Veränderungen gemeint, die sich üblicherweise wieder zurückbilden, wie etwa Entzündungen oder Verletzungen, oder aber Veränderungen, deren endgültige Bewertung erst im Verlauf möglich ist, die jedoch sehr wahrscheinlich gutartig sind. Sie verbleiben weiterhin im Früherkennungsprogramm, aber statt des Folgetermins in zwei Jahren wird mit Ihnen ein früherer Termin vereinbart (meistens nach sechs oder zwölf Monaten)
  • Es bestehen verdächtige Veränderungen, die zur endgültigen Bewertung weiter abgeklärt werden sollten
    Die Veränderungen machen weitere Untersuchungen (ein sogenanntes Assessment) erforderlich, um eine bösartige Erkrankung sicher ausschließen zu können. Typische Assessmentmethoden sind etwa die MR-Mammographie oder eine Gewebeprobenentnahme. Das Assessment wird in einem Brustzentrum (das sogenannte Assessment-Center) von besonders erfahrenem und geschultem Personal durchgeführt, und individuell auf Ihren Fall abgestimmt. Es werden Ihre Voruntersuchungen noch einmal eingehend analysiert, und mit Ihnen zusammen über die optimale weitere Vorgangsweise entschieden.
  • Die sichtbaren Veränderungen sind wahrscheinlich bösartig, und müssen weiter abgeklärt werden
    Es besteht der dringende Verdacht einer bösartigen Erkrankung. Auch hier erfolgt die weitere Abklärung im Brustzentrum durch eine Gewebeprobenentnahme, welche den Verdacht bestätigt oder widerlegt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, erhalten Sie eine intensive Beratung über die weitere Vorgangsweise und Behandlungsmöglichkeiten. Um die genaue Ausdehnung der Veränderungen festzustellen, sind möglicherweise vor der Behandlung noch weitere Untersuchungen durch das Brustzentrum notwendig. In diesem Fall wird der Score 6 vergeben, um auszudrücken, dass der Befund bereits durch eine Gewebeprobe gesichert ist, aber die Behandlung noch nicht begonnen hat.

    Bestätigt sich der Verdacht nicht, werden vorsichtshalber noch einzelne Nachkontrollen (Ultraschall und Mammographie) durchgeführt, bevor Sie wieder in das reguläre Früherkennungsprogramm zurückkehren.

Der Score 0 bedeutet, dass Ihre Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist, zum Beispiel weil Sie vereinbart haben, Bilder von Voruntersuchungen nachzureichen, oder aber weil Aufnahmen aus technischen Gründen wiederholt werden müssen.

Der Mammographie-Score ist eine Kennzahl für die weitere Vorgangsweise. Bei Score 1, 2 oder 3 verbleiben Sie im regulären Früherkennungs-Programm, bei 4 und 5 wechseln Sie in das Assessment des Brustzentrums. Der Score ist also keine eigentliche Diagnose, sondern drückt die Empfehlung der Befunder für die weitere Vorgangsweise nach Ihrer Brustuntersuchung aus.

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