Zunächst - den Brustkrebs gibt es nicht. Allgemein wird damit eine bösartige Wucherung bezeichnet, die aus dem Brustdrüsengewebe hervorgeht.
Das Brustdrüsengewebe besteht aus den Drüsenläppchen und den Milchgängen (siehe Aufbau der weiblichen Brust). Je nach seiner Herkunft hat der Tumor unterschiedliche Eigenschaften und Verhaltensmerkmale. Generell verhalten sich Tumore, die von den Milchdrüsenläppchen ausgehen, gutartiger als jene, die von den Milchgängen herrühren.
Zur genauen Bewertung des Tumors sind jedoch noch viele weitere Merkmale - wie etwa die Hormonrezeptoren - zu berücksichtigen, weshalb das Tumorgewebe vor der Behandlung einer intensiven Analyse durch den Pathologen unterzogen wird. Jeder Brustkrebs ist individuell, weshalb eine Behandlung auch immer individuell auf die betroffene Frau abgestimmt wird.
Was sind die wichtigsten Merkmale zur Tumorbewertung?
Das wichtigste Merkmal ist die Ausbreitung des Tumors (TMN-Klassifikation), die eng mit der Größe bei seiner Entdeckung zusammenhängt. Je kleiner der Tumor bei seiner Diagnose ist, desto besser und erfolgreicher sind seine Behandlungsmöglichkeiten.
Und genau hier setzt die Vorsorgeuntersuchung an. Sie kann keinen Brustkrebs verhindern. Aber sie kann ihn zumeist in einem Stadium erkennen, wo der eingetretene Schaden für Ihre Gesundheit noch gering ist, und Sie damit beste Aussichten auf eine Heilung haben.
Ist Brustkrebs häufig?
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, und er ist die häufigste Krebserkrankung überhaupt. Statistisch erkrankt jede 13. Frau in Österreich im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Daran kann die Medizin derzeit nichts ändern. Ihr persönliches Risiko, an dieser Erkrankung vorzeitig zu versterben, können Sie allerdings durch eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung selbst beeinflussen.
Die Vorsorgeuntersuchung kann Brustkrebs nicht verhindern. Aber sie kann ihn zumeist so früh erkennen, dass der Schaden für Ihre Gesundheit noch gering, und Ihre Heilungsaussicht ausgezeichnet ist.
Ist Brustkrebs gefährlich?
Derzeit verstirbt in Österreich etwa jede dritte Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist, an den direkten oder indirekten Folgen ihrer Erkrankung. Dieses Verhältnis ließe sich durch eine stärkere Wahrnehmung des Vorsorgeangebots in der weiblichen Bevölkerung deutlich verbessern.
Zum Vergleich: Bis zu den 70er Jahren - also noch vor der Entwicklung von Früherkennungsprogrammen - führte Brustkrebs beinahe immer zum Tod der erkrankten Frau (siehe auch Geschichte des Brustkrebs).
Natürlich haben sich auch die Behandlungsmöglichkeiten seither enorm verbessert. Doch ist die führende Rolle der Früherkennung in der Senkung der Brustkrebssterblichkeit weiterhin völlig unbestritten, und wird es auch mittelfristig bleiben.
Die Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung ist die tragende Säule für die Senkung Ihres Risikos, an Brustkrebs zu versterben.
Kann ich Brustkrebs verhindern?
Nein. Sollten Sie im Laufe Ihres Lebens an Brustkrebs erkranken, gab es - nach heutigem Stand des Wissens - in Ihrem Leben vor der Erkrankung keine Möglichkeit, dies mit Sicherheit zu verhindern.
Brustkrebs ist für die betroffene Frau eine schicksalhafte Erkrankung. Sie hätte sie nicht verhindern können.
Kann ich mein persönliches Brustkrebsrisiko senken?
Ja. Ein Lebensstil mit viel Bewegung (z.b. Laufen, Joggen) senkt nachweislich das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Dies trifft allerdings für viele Krebsarten zu, richtet sich also nicht speziell gegen Brustkrebs. Frauen, die gestillt haben, erkranken weniger häufig an Brustkrebs, als Frauen, die nicht gestillt haben. Auch übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Brustkrebsrisiko.